Vorhang auf fürs Campus-Kino 2023

Filmvorführung "Ballon" im Rahmen des Campus-Kino auf dem Innenhof des Campuses der Demokratie

Freiluftkino in der ehemaligen Stasi-Zentrale startet am 7. August 2023 mit dem DDR-Modedrama „In einem Land, das es nicht mehr gibt“.

Von Montag, 7. August, bis Donnerstag, 31. August 2023, wird der Innenhof der “Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie” auch diesen Sommer zur Open-Air-Spielstätte: Das Campus-Kino präsentiert vier Wochen lang Filme zu DDR-Vergangenheit, Staatssicherheit, Archiv und Aufklärung.

Alle Filme sind nach 1989 produziert und thematisieren Repression, Revolution oder Aufarbeitung. Sie wecken Erinnerungen oder geben Raum für die Fragen von jungen Menschen. Am historischen Ort, vor der Kulisse von Stasiminister Mielkes ehemaligen Dienstsitz, lässt sich zur Aktualität der Vergangenheit ins Gespräch kommen.

Die abendliche Vorführung startet mit Kurzfilmen oder Material aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv. Hinterher besteht die Gelegenheit, sich mit Filmschaffenden, Fachleuten sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auszutauschen. Begleitend gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Führungen zum Thema des Abends und einem Film- und Werkstattangebot für Kinder (donnerstags). Detaillierte Informationen finden Sie auf der jeweiligen Terminseite.

Veranstaltungsort

Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
Innenhof, Ruschestraße 103
10365 Berlin-Lichtenberg

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Programm findet auch bei Regen statt.

h1. Campus-Kino-Programm

  • Das ausführliche Campus-Kino-Programm

    PDF-Dokument (2.8 MB)

Filmszene "In einem Land, das es nicht mehr gibt

In einem Land, das es nicht mehr gibt

Montag, 7. August 2023, 19:30 Uhr

Ost-Berlin, 1989. Die 18-jährige Suzie (Marlene Burow) fliegt kurz vor dem Abitur von der Schule und beginnt notgedrungen eine Ausbildung in einem Kabelwerk. Zufällig wird sie von einem Modefotografen geknipst und landet völlig überraschend auf dem Cover der DDR-Modezeitschrift “Sibylle”. Quasi über Nacht avanciert Suzie zum gefragten Fotomodel und bekommt so die Chance, aus dem sozialistischen Fabrikalltag in die glamouröse Modewelt zu entfliehen.

Zu ihren Weggefährten gehören der exzentrische Underground-Designer Rudi (Sabin Tambrea) und der rebellische Fotograf Coyote (David Schütter), dessen zauberhafte Bilder nicht unter seinem Namen gedruckt werden dürfen. Seite an Seite versuchen die drei, zwischen ausgelassener Modeszene und repressivem Alltag, ihren eigenen Weg zu finden.

Spielfilm, 2022, Regie: Aelrun Goette, 100 min

Filmszene "Stalin - Leben und Sterben eines Diktators"

Stalin - Leben und Sterben eines Diktators (Dokumentation)

Dienstag, 8. August 2023, 19:30 Uhr

Der Film erzählt die letzten Tage von Joseph Stalin in seiner Datscha in Kunzewo. Nach einem Schlaganfall liegt der Diktator in seinem Schlafgemach, aber niemand traut sich die Tür zu öffnen. Die Atmosphäre aus Angst und Paranoia, die Stalin geschaffen hat, wird ihm am Ende selbst zum Verhängnis. In expressiven Graphic-Novel-Bildern und mit exklusiven Archivmaterial wird Stalins Gewaltherrschaft in historischen Exkursen erzählt: sein Aufstieg zum Despoten, der Machtkampf mit Trotzki, der Einsatz von blutigem Terror und die Entstehung des Mythos als “weiser und mächtiger Führer”, der ihn für Millionen zu einem nahezu göttlichen Wesen erhoben hatte.

Animierte Dokufiktion, 2023, Regie: Martin Hübner, Daniel & Jürgen Ast, 60 min

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

3 1/2 Stunden

3 1/2 Stunden (Spielfilm)

Donnerstag, 10. August 2023, 19:30 Uhr

Für die Reisenden eines Interzonenzugs von München nach Ost-Berlin ist der 13. August 1961 zunächst ein Tag wie jeder andere. Doch dann erfahren sie dreieineinhalb Stunden vor Erreichen der Grenze vom Bau der Berliner Mauer. In dieser kurzen Zeit müssen sie eine Entscheidung treffen: Im Westen in die ungewisse Freiheit aussteigen oder in die DDR zurückkehren. Die Zeit bis zur Grenze läuft unaufhaltsam und droht Liebende, Familien und Freundschaften auseinanderzureißen.

Spielfilm, 2021, Regie: Ed Herzog, 95 min

Filmszene "Der Stich des Skorpions"

Der Stich des Skorpions

Montag, 14. August 2023, 19:30 Uhr

“Operation Skorpion” war beim Staatssicherheitsdienst der DDR das Codewort für den Auftrag einen besonders unbequemen Regimekritiker zu liquidieren. Der von der Bundesrepublik freigekaufte Wolfgang Stein (Jörg Schüttauf) verhilft vielen DDR-Bürgerinnen und Bürgern zur Flucht in den Westen. Daraufhin beschließt die Stasi-Führung ihn ermorden zu lassen. Stein überlebt mehrere Anschläge und macht sich nach dem Fall der Mauer auf die Suche nach den Schuldigen. Dabei erfährt er, dass der Verrat bis in sein engstes Familienumfeld reicht.

Der Politthriller ist angelehnt an die Autobiografie des Fluchthelfers Wolfgang Welsch, der mehr als 200 Ostdeutsche über Bulgarien und Rumänien in den Westen schleuste.

Spielfilm, 2004, Regie: Stephan Wagner, 90 min

Filmszene "Die Familie"

Die Familie

Dienstag, 15. August 2023, 19:30 Uhr

Sind Personen rechtlich eigenverantwortlich, die nach den Gesetzen eines autoritären Herrschaftssystems handeln? Stefan Weinerts hochgelobter Dokumentarfilm lässt Hinterbliebene von Todesopfern an der DDR-Grenze zu Wort kommen. In emotionalen Schilderungen berichten sie vom Schicksal ihrer Angehörigen und äußern ihre Fassungslosigkeit über die als zu mild empfundenen Strafen. Im Kontrast dazu steht die Sprache der Stasi-Akten, deren kaltes Bürokratendeutsch in diesem Kontext unerträglich ist.

Dokumentarfilm, 2013, Regie: Stefan Weinert, 92 min

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Filmszene "Fair Play"

Fair Play

Donnerstag, 17. August 2023, 19:30 Uhr

Tschechoslowakei, 1983: Die talentierte Sprinterin Anna (Judit Bárdos) wird für das Nationalteam ausgewählt und beginnt mit dem Training für die Olympischen Spiele 1984. Sie wird in ein geheimes Programm aufgenommen, bei dem sie mit anabolen Steroiden gedopt wird. Nachdem sie die Wahrheit über die Mittel erfährt, setzt sie diese ab. Ihre Mutter (Anna Geislerova) fürchtet, dass Anna die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst. Hinter ihrem Rücken trifft sie eine Abmachung mit dem Trainer. Auch die tschechoslowakische Staatssicherheit schaltet sich ein. Der Druck auf Anna wächst.

Spielfilm, 2014, Regie: Andrea Sedláčková, 94 min

Filmszene "Olaf Jagger"

Olaf Jagger

Montag, 21. August 2023, 19:30 Uhr

Es wäre eine Sensation: Der bekannte Komiker Olaf Schubert glaubt, dass seine Mutter in den 60er-Jahren eine kurze, aber heiße Affäre mit Mick Jagger hatte. Warum wohl sieht er aus wie Jaggers Ebenbild – also, wenn man genau hinsieht! Der Film gewordene Hobbydetektiv Olaf Jagger geht dem vermeintlich bestgehüteten Geheimnis der Geschichte nach. Die unterhaltsame Mockumentary erzählt von den kuriosen Verwicklungen des Ost-West-Konflikts, vom Rock’n‘Roll, dessen Herz im Westen wie im Osten gleich schlug und von der Suche eines national bekannten Künstlers nach seinem leibhaftigen Vater. Es entwickelt sich eine Reise voll absurder Situationen, die Teile der DDR-Geschichte mit einem großen Augenzwinkern noch einmal neu erzählt.

Mockumentary, 2023, Regie: Heike Fink, 95 min

Filmszene "Depeche Mode"

Depeche Mode und die DDR

Dienstag, 22. August 2023, 19:30 Uhr

Der 7. März 1988 ist für Depeche-Mode-Fans aus der ehemaligen DDR bis heute ein unvergesslicher Tag. In Ost-Berlin gibt die Synthie-Pop-Band damals das erste und einzige Konzert in der DDR. Mit über 70 Fanclubs von Rostock bis Zwickau ist die Begeisterung für Depeche Mode riesengroß. Sound und Ästhetik der Band lassen die Fans dem grauen DDR-Alltag entfliehen. Neben der Nachzeichnung des Konzerts mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen von Fans zu sehen. Inmitten von Plattenbauten sprechen sie über ihre große Liebe zur Band, über ihr Leben und ihre Träume.

Dokumentation, 2018, Regie: Heike Sittner und Nils Werner, 89 min

Filmszene "Nebenan"

Nebenan

Donnerstag, 24. August 2023, 19:30 Uhr

Der Filmstar Daniel (Daniel Brühl) scheint das perfekte Leben zu führen: Er lebt in einer schicken Dachgeschosswohnung in Berlin-Prenzlauer Berg, hat eine schöne Ehefrau und eine Nanny, die sich um die Kinder kümmert. Auf dem Weg zu einem Casting nach London legt der Schauspielstar noch einen Abstecher in seiner Stammkneipe ein. Dort trifft er seinen Nachbarn Bruno (Peter Kurth), der seit Ostzeiten im Kiez wohnt und mehr Details aus dessen Privatleben kennt, als ihm lieb ist. Zwischen den grundverschiedenen Männern entwickelt sich ein Schlagabtausch, in dem das geheime Wissen über den Anderen fast wie bei der Stasi manipulativ eingesetzt wird.

Spielfilm, 2021, Regie: Daniel Brühl, 94 min

Filmszene "Der Aufstand"

Der Aufstand

Montag, 28. August 2023, 19:30 Uhr

Das facettenreiche Doku-Drama über den Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 in der DDR verbindet nachgestellte Spielszenen mit bis dato unveröffentlichten Archivmaterial. Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen belegen, wie sich der spontane Arbeiterprotest über Nacht zum Flächenbrand entwickelte. Erzählt wird die Chronologie der Ereignisse von den zögerlichen Anfängen bis zur blutigen Niederschlagung durch die sowjetische Armee. Der Film gibt den bis heute unbekannten Helden des Aufstandes ein Gesicht, die von Ost-Berlin aus eine die ganze DDR erfassende Rebellion entfachten.

Doku-Drama, 2003, Regie: Hans-Christoph Blumenberg, 105 min

Filmfoto "Kranke Geschäfte"

Kranke Geschäfte

Dienstag, 29. August 2023, 19:30 Uhr

Armin Glaser (Florian Stetter) ist ein linientreuer Oberleutnant der Stasi, der mit seiner Frau Marie (Felicitas Woll) und Tochter Kati (Lena Urzendowsky) in Karl-Marx-Stadt lebt. Als bei Kati Multiple Sklerose diagnostiziert wird, hoffen sie auf eine neuartige Behandlung und geben sie in die Obhut von Dr. Sigurd (Corinna Harfouch). Doch schon bald treten Ungereimtheiten auf. Das von wahren Ereignissen inspirierte Polit-Drama greift ein bislang im fiktionalen Film nicht thematisiertes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte auf: Medikamententests westdeutscher Pharmafirmen an Menschen in der DDR.

Spielfilm, 2019, Regie: Urs Egger, 105 min

Filmszene "Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR.

Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR

Donnerstag, 31. August 2023, 19:30 Uhr

Die Künstlerinnen Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind in den 1970er und 1980er Jahren in der Underground-Kunstszene der DDR aktiv. Mit Fotografien und experimentellen Super-8-Filmen setzen sie der staatlichen Propaganda eine alternative und intime Perspektive entgegen. Bald geraten sie ins Visier der Stasi, werden beschattet, massiv unter Druck gesetzt und teils zu Haftstrafen verurteilt. 1984 muss Cornelia die DDR verlassen. Tina kann 1989 ausreisen. Gabriele bleibt in der DDR und kämpft dort weiter. Anfang der 1990er erfährt sie aus ihrer Stasi-Akte, wer sie bespitzelt hat. Das Erlebte prägt die drei Frauen und ihr Schaffen bis heute.

Dokumentarfilm, 2022, Regie: Pamela Meyer-Arndt, 84 min

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

h1. Kinderfilme

Filmszene "Der Traum"

Der Traum

Donnerstag, 10. August 2023, 15 Uhr

Dänemark im Sommer 1969. Der 13-jährige Frits lebt auf dem Land und leidet wie alle Kinder seiner Schule unter der Tyrannei des Direktors. Die Ankunft eines neuen, unkonventionellen Lehrers läutet eine neue Zeit ein.

Spielfilm 2005, Regie: Niels Arden Oplev, 109 min

Filmszene "Sputnik

Sputnik

Donnerstag, 17. August 2023, 15 Uhr

Herbst 1989, ein Dorf in der DDR. Die zehnjährige Rike arbeitet mit ihren beiden besten Freunden an einer spektakulären Erfindung, die Onkel Mike wieder aus West-Berlin zurück in den Osten beamen soll.

Spielfilm 2013, Regie: Markus Dietrich, 83 min

Filmszene "Morgen gehört uns"

Morgen gehört uns

Donnerstag, 24. August 2023, 15 Uhr

Überall auf der Welt kämpfen Kinder für ihre Überzeugungen. Ob Umweltverschmutzung, Obdachlosigkeit, Kinderehen oder Schulbildung – sie lassen sich von keinem sagen, dass sie zu klein oder zu unwissend sind.

Spielfilm 2019, Regie: Gilles de Maistre, 84 min

Organisatorische Hinweise

  • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt, bitte kommen Sie rechtzeitig.
  • Die Vorführungen finden auch bei Regen statt.
    Getränke und Speisen können selbst mitgebracht und vor Ort erworben werden.
  • Zu gegebenenfalls notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen informieren wir aktuell auf der Internetseite und in den sozialen Medien.
Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" bei Nacht während des Campus-Kinos

Rahmenprogramm

Das Besucherzentrum der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ in „Haus 22“ ist täglich von 10:00 – 18:00 Uhr (Wochenende 11:00 – 18:00 Uhr) geöffnet. Dort können Sie Audioguides für die Open-Air-Ausstellung auf dem Hof, „Revolution und Mauerfall“ entleihen. Dauerausstellung zum Stasi-Unterlagen-Archiv „Einblick ins Geheime“ in „Haus 7“ geöffnet. Beide Angebote sind kostenfrei. Das Stasimuseum mit original erhaltenen Diensträumen der Führungsriege um Minister Erich Mielke in „Haus 1“ ist ebenfalls zu diesen Zeiten geöffnet. Zum Ticketerwerb besuchen Sie bitte www.stasimuseum.de.

Partner

Das Campus-Kino ist eine Kooperation mit dem Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv, der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. und unseren Medienpartnern Der Tagesspiegel, tipBerlin und Exberliner. Das Campus-Kino findet unter Mitwirkung von Stasimuseum, UOKG e. V., MACHmit! Museum und Förderverein “Campus für Demokratie” e. V. statt.