Charlottenburg – Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins

10.08.2023

Zwischen Konsum und Protest

Blick aus einem Café auf den Kurfürstendamm in Berlin, mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Hintergrund. Zwei Frauen sitzen am Tisch und genießen Getränke.
Blick vom Café Huthmacher auf den Breitscheidplatz mit der Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, 1957. Bild: Willy Pragher, via Wikimedia Commons, CC-BY SA 3.0, https://bit.ly/3JsXP4L
Schwarz-weißes Foto einer Demonstration in den 1970er Jahren mit einem Banner "UNTERDRÜCKUNG NIXDA". Menschen marschieren auf der Straße, einige tragen lange Haare und 70er-Jahre Kleidung. Im Hintergrund sind Bauarbeiten an einem Gebäude zu sehen.
1. Mai-Demonstration in der Danckelmannstraße 1977 Bild: Gottfried Schenk

Charlottenburg entwickelte sich im Zuge der deutschen Teilung zum Geschäfts- und Ausgehviertel West-Berlins. Hier ging man ins Kino oder Theater und flanierte über den Kurfürstendamm. Das „Schaufenster des Westens“ diente auch als politische Bühne: Staatsgäste wie US-Präsident John F. Kennedy oder Queen Elizabeth II. fuhren mit ihren Wagenkolonnen durch die Charlottenburger Prachtstraßen. Gleichzeitig war der Bezirk aber auch Hochburg der Studentenbewegung und Schauplatz der Hausbesetzerszene.

Was weniger bekannt ist: Bis 1953 befand sich in Charlottenburg ein Notaufnahmelager für DDR-Flüchtlinge. Und seit 1972 gab es im Bezirk ein vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit betriebenes Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten, in dem Menschen aus West-Berlin ein Visum für einen Besuch im Ostteil der Stadt oder in der DDR beantragen konnten. Mit dem sozialistischen Alltag in Ost-Berlin gab es keine Berührungspunkte – oder vielleicht doch? 

Mit der Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ nimmt der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte (BAB) den Alltag in Ost- und West-Berlin, das Leben mit der Mauer und die Auswirkungen von Diktatur und Demokratie in den Blick.

Impressionen vom Kiez-Spaziergang

Eine Gruppe Menschen steht vor dem ICC in Berlin-Charlottenburg.
Kiez-Spaziergang in Charlottenburg - Station am ICC-Kongresszentrum. Thema waren die ungewöhnlichen Bauten und rebellischen 68er. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine Gruppe steht in einer Halle mit orangefarbenen Kacheln an den Wänden.
Die Unterführung mit ihren orangefarbenen Kacheln ist eine beliebte Filmlocation für Hollywoodfilme. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine Gruppe von Menschen hört einem Stadtführer zu.
Kiez-Spaziergang in Berlin-Charlottenburg. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Straßenschild mit Ampel vor einem Mietshaus.
Straßenecke in Charlottenburg. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Gedenktafel aus Metall
Gedenktafel in der Witzlebenstraße. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine Gruppe Menschen hört einem Stadtführer zu.
Kiez-Spaziergang durch Charlottenburg. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch

Die Führungen wurden von Mann.mit.Hut.Touren durchgeführt.

Impressionen vom Kiezgespräch

Giebel, Dach und obere Stockwerke eines alten Gebäudes.
Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim war Gastgeber des Kiezgesprächs in Charlottenburg, Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine stehende Frau spricht in ein Mikrofon, vor ihr sitzen eine Frau und ein Mann.
BAB-Referentin Jana Birthelmer begrüßt das Publikum im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine Frau und zwei Männer sitzen vor einem kleinen Tisch. Einer der Männer hält ein Mikrofon.
Kiezgespräch in Charlottenburg: (v. l.) Dr. Andreas Ludwig, Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Petra Merkel, ehemalige Bundestagsabgeordnete aus Charlottenburg, und Moderator Dr. Michael Bienert, Stiftung Ernst-Reuter-Archiv. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Menschen sitzen in einem Raum vor einem Gemälde.
Zeitzeugen aus dem Publikum steuerten ihre Erinnerungen an das Leben im geteilten Berlin bei. Bild: BAB/Werner Menke-Schersch
Eine Gruppe Menschen sitzt in einem Museumsraum.
Volle Ränge beim Charlottenburger Kiezgespräch des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten, Bild: BAB/Werner Menke-Schersch

Donnerstag, 10. August 2023

Veranstaltungsort:

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg
14059 Berlin

Podium:
Petra Merkel, ehemalige Bundestagsabgeordnete aus Charlottenburg

Dr. Andreas Ludwig, Historiker, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Moderation: Dr. Michael Bienert, Stiftung Ernst-Reuter-Archiv

Filmabend: „West-Berlin als Sehnsuchtsort?“

Paar steht vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, umgeben von Autos und modernen Gebäuden.
Bild: Filmmuseum Berlin - Deutsche Kinemathek

Donnerstag, 17. August 2023, 18 Uhr

Veranstaltungsort

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg
14059 Berlin

Vorfilm: Dem Berliner ins Gesicht gesehen

Bundesrepublik Deutschland 1957
Regie: Norbert Mai und Ludolf Grisebach
Humorvolles Charakterportrait West-Berlins und besonders der West-Berlinerin in einer Stadt zwischen Alltag und Weltpolitik.

Hauptfilm: Zwei unter Millionen

Bundesrepublik Deutschland 1961
Regie: Wieland Liebske und Viktor Vikas mit Hardy Krüger, Loni von Friedl, Walter Giller u.a.

Berlin im Sommer 1961, kurz vor dem Mauerbau. Die geteilte Stadt ist in diesem Film jedoch nicht vordergründig der Schauplatz des kalten Krieges, sondern der Handlungsort für die persönlichen Geschichten des Ost-Berliner Lastwagenfahrers Kalle und der aus Rostock geflüchteten Christine. Beide suchen ihr Glück in West-Berlin, er als Kellner einer Kneipe in Kreuzberg, sie als Angestellte einer Autofirma an der Gedächtniskirche. Der Film lebt von seinem authentischen Blick auf die Alltagswelt der geteilten Stadt und den an Originalschauplätzen gedrehten gedrehten Aufnahmen zwischen Ostbahnhof und Bahnhof Zoo, Kurfürstendamm und Kottbusser Damm, Kranzler-Eck und Oberbaumeck.

Filmgespräch:

Christine Kisorsy, Filmkuratorin

Moderation: Jana Birthelmer, Referentin beim Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kooperationspartner

Großes rotes "m", daneben der Text "museum charlottenburg-wilmersdorf, villa oppenheim, Schlossstraße 55, Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin

Medienpartner

Der Text "Berliner Woche" auf blauem Grund und daneben der Text "Entdecke deinen Kiez" auf rotem Grund