Veranstaltungsort
Hackesche Höfe Kino
Rosenthalerstraße 40-41
10178 Berlin
25. Oktober 1983 – eine Sensation: Udo Lindenberg tritt mit Erlaubnis der DDR-Führung, im Palast der Republik in Ost-Berlin auf. 41 Jahre später laden wir Lehrende und ihre Schulklassen ab Jahrgangsstufe 10 zu einer Schulkinoveranstaltung der besonderen Art ein. Wir zeigen die Dokumentation „Die Akte Lindenberg – Udo und die DDR” (ein Film von Reinhold Beckmann und Falko Korth).
Im Anschluss an die Filmvorführung steht der Historiker und stellvertretende Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Dr. Jens Schöne für die Fragen der Jugendlichen – auch über den Film hinaus – für das Abiturthema „Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ zur Verfügung.
Am 25. Oktober 1983 schreibt Udo Lindenberg mit seinem legendären Auftritt im Ost-Berliner Palast der Republik ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Dafür hatte er zuvor acht Jahre gekämpft. Die Veröffentlichung seines Songs „Sonderzug nach Pankow“ (1983), schien zunächst jede denkbare Chance zunichtezumachen. Dieses Lied, in dem Udo Lindenberg Erich Honecker direkt anspricht, wird von vielen Funktionären der DDR als beleidigend und verhöhnend empfunden. Durch die aufkommenden Friedensbewegungen Anfang der 1980er Jahre ist jedoch politisch Vieles in Bewegung geraten. Da sich Lindenberg in der westdeutschen Friedensbewegung engagiert, wird der „Panik-Rocker“ nun auch für die Kulturfunktionäre der DDR interessant. Die DDR-Führung glaubt, einen Auftritt Udo Lindenbergs politisch für sich nutzen zu können. Nach langen Verhandlungen folgt die Einladung zum Friedenskonzert in den Palast der Republik nach Ost-Berlin. Was damals im Vorfeld den auftretenden Künstlern nicht bekannt war: Im Publikum sitzen keine Fans von Udo Lindenberg, sondern ausgesuchte Mitglieder der DDR-Jugendorganisation FDJ. Die wahren Fans müssen draußen bleiben. Der Auftritt ist von der SED mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit lückenlos durchgeplant: 1615 Mitarbeiter sind im Einsatz. Überraschungen ausgeschlossen. Dachte man. Es sollte anders kommen.
Reinhold Beckmann (Drehbuch und Produzent) begleitete Udo Lindenberg damals als Tonassistent eines ARD-Kamerateams. Gemeinsam mit Falko Korth (Drehbuch und Regie) rekonstruierte er die Geschichte dieses besonderen Auftritts von Udo Lindenberg in Ost-Berlin.
Mit Hilfe von einzigartigem Archivmaterial (Bewegtbilder, Zitate aus der Stasiakte Lindenbergs) und Zeitzeugeninterviews gelingt es Reinhold Beckmann und Falko Korth, diesen einzigartigen Auftritt noch einmal erlebbar und die historischen Hintergründe nachvollziehbar zu machen.
Ermäßigter Eintritt: 5 Euro pro Person
Veranstaltungsdauer: ca. 120 Minuten
Verbindliche Anmeldungen inkl. Personenanzahl, Jahrgangsstufe und Schule richten Sie bitte an info@bernhardt-bildung.de
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Die Plätze sind begrenzt und werden nach Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.
Die Schulkinoveranstaltung „Die Akte Lindenberg – Udo und die DDR“ ist eine Kooperation des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit der Udo Lindenberg Stiftung und dem Kooperationsnetzwerk bernhardt-bildung.
„Wir spielen heute Abend für den Frieden und für alle Menschen in der DDR. Zum ersten Mal für Euch hier in der Halle und für Euch zu Hause an der Glotze. Wir finden das total Spitzen-Spitze, dass wir hier sind und dass wir, wie sonst in der Bundesrepublik, jetzt auch hier in der DDR, uns an einer Friedensveranstaltung beteiligen können.“
(Udo Lindenberg am 25.10.1983 im Palast der Republik in Ost-Berlin)