Mit der Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ nimmt der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte den Alltag in den Kiezen Ost- und West-Berlins in den Blick. 35 Jahre nach dem Mauerfall schauten wir 2024 auf die Nachbarkieze Friedrichshain und Kreuzberg. Die beiden Berliner Stadtteile sind nicht nur durch die Oberbaumbrücke miteinander verbunden, sie wiesen bereits während der Zeit der deutschen Teilung viele Gemeinsamkeiten auf. Beide sind ehemalige Arbeiterkieze und in beiden Stadtteilen prägen gründerzeitliche Mietskasernen neben städtebaulichen Vorzeigeprojekten das Bild. Beide Bezirke zogen ab den 1970er-Jahren Menschen an, die alternative Lebensweisen ausprobierten.
Der Kiez-Spaziergang wurde durchgeführt von dem Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler.
Donnerstag, 25. April 2024, 19 Uhr
Veranstaltungsort:
Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda
Frankfurter Allee 14 A
10247 Berlin
Durch die Berliner Arbeiterbezirke Friedrichshain und Kreuzberg fließt die Spree. Seit 1949 bildete der Fluss an dieser Stelle die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. Wie verflochten war der Alltag der Menschen aus dem östlichen und dem westlichen Bezirk vor dem Bau der Berliner Mauer, und wie änderte sich das nach dem 13. August 1961? Welche Rolle spielte die SED-Diktatur?
Podium:
Marianne Wachtmann, Zeitzeugin
Detlef Krenz, Zeitzeuge
Dr. Hanno Hochmuth, Historiker, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Moderation: Michèle Matetschk, Referentin beim Berliner Aufarbeitungsbeauftragten
Der Kiez-Spaziergang wurde durchgeführt von dem Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler.
Veranstaltungsort:
FHXB-Museum
Adalbertstraße 95A
10999 Berlin
Podium:
Sanem Kleff, Zeitzeugin
Bettina Rathenow, Zeitzeugin
Anna von Arnim-Rosenthal, Leiterin der East Side Gallery, Stiftung Berliner Mauer
Moderation: Dr. Philipp Schultheiß, Referent beim Berliner Aufarbeitungsbeauftragten
Kreuzberg und die Mauer
Kreuzberg rückte nach Krieg, alliierter Teilung 1945 und Mauerbau an den Rand von Berlin (West). Nur ein Fußgängerübergang verband Kreuzberg mit Friedrichshain – die Mauer umgab ab 1961 Kreuzberg von drei Seiten, mit tragischen Konsequenzen. Auch Verkehr und Wirtschaft litten: Unternehmen und damit Arbeit und Menschen zogen aus SO36 fort. In den folgenden Dekaden schrieben dafür migrantischer Zuzug, Hausbesetzungen und Off-Kultur eine neue Kreuzberger Geschichte.
Ein Rundgang mit dem Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler
Donnerstag, 16. Mai 2024, 18 Uhr
Programm:
„Duvarlar – Mauern – Walls“ (D, 2000), Regie Can Candan
Ausschnitte aus dem Film „Mauern 2.0 – migrantische und antirassistische Perspektiven auf den Mauerfall“ (D, 2011)
Can Candan interviewte 1991 als Filmstudent türkeistämmige Migrantinnen und Migranten aus Kreuzberg: Was bedeutete der Mauerfall für sie und ihren Alltag? Welche Ängste und Hoffnungen verbanden sie damit? Wie gingen sie mit dem aufflammenden Rassismus um?
In „Mauern 2.0“ befragen die Autorinnen Jana König, Elisabeth Steffen und Inga Turczyn einige Mitwirkende von „Duvarlar“ erneut: Wie sehen sie Themen wie Rassismus, Nationalismus und ökonomische Ausbeutung heute? Gibt es neue ‘Mauern’? Auch Menschen aus dem Ost-Teil Berlins kommen zu Wort.
Filmgespräch:
Pia Eiringhaus, Kuratorin Outreach bei der Stiftung Berliner Mauer
Jana König, Sammlungsleiterin am FHXB-Museum
Inga Turczyn, freie Autorin und Regisseurin für Dokumentarfilm
Moderation: Nora Hogrefe, Leitung Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen, Aktives Museum